Der
Dandie Dinmont Terrier in Großbritannien
Im
schönen Tal des River Coquet in Northumberland entwickelte sich vor
gut 300 Jahren langsam eine Hunderasse, die später als Dandie Dinmont
Terrier bekannt werden sollte. Die Besitzer dieser Hunde waren meist umherreisende
Kesselflicker in den Borders; einige dieser Terrier wurden auch an Farmer
verkauft.
Der Coquet
ist ein guter Fluß für Lachse und Forellen. Er entspringt in
den Cheviot Hills (heute inmitten eines Übungsplatzes der Armee)
und mündet bei Amble in die Nordsee.
Die genauen
Ursprünge der Rasse verlieren sich im Dunkel der Zeiten, manche sagen,
nur der lange ausgestorbene Schottische Terrier sei benutzt worden, andere
sprechen von Einkreuzungen von Otterhund oder gar Dachshund. Es ist sehr,
sehr viel darüber in früheren Publikationen wie der Zeitschrift
"The Field" und auch anderen Journalen geschrieben worden, ohne
das man sich einigen konnte.
Anfang 1800
wurden diese kleinen Terrier rein gezüchtet und man nannte sie Pepper
und Mustard Terrier, oder nach dem Namen der Farm, die sie züchtete,
z.B.: Hindlee Terrier oder Catcleugh Terrier.
Dieser Terrier
entwickelte sich zu einem ausgezeichneten Gebrauchshund, er ging auf Füchse,
Otter und sogar auf Dachse, ebenso vertilgte er gewöhnliche Schädlinge
und war ein guter Jagdhund. Entsprechend ihrer Arbeit hatten sie nicht
das schöne Aussehen, das wir heute kennen - frühe Zeichnungen
zeigen dies sehr gut.
Zu
dieser Zeit war die Rasse auf beiden Seiten der Borders gut bekannt. Das
Zuchtgeschehen war oftmals von den Kesselflickern auf Leute wie Frank
Somner von West Morriston, Kelso, James Davidson von der Hindlee Farm
und viele andere übergegangen.
Im Jahre
1815 schrieb Sir Walter Scott seinen Roman "Guy Mannering",
in dem er diese pfeffer- und senffarbenen Terrier und auch einen Farmer
namens Dandie Dinmont darstellte. Sir Walter und Lady Scott hatten neben
anderen Rassen später auch Dandies in Abbotsford.
Der Name
Dandie Dinmont kam bald für die Hunde in Gebrauch, und James Davidson
von der Hindlee Farm am Rule Water (eine etwa 400 Hektar große Schaffarm)
erhielt von seinen Nachbarn den Spitznamen "Dandie Dinmont".
So haben wir eine einzigartige Rasse - wahrscheinlich die einzige der
Hundewelt -, die nach einer literarischen Quelle benannt wurde.
Von engagierten
Züchtern wurde viel Arbeit im 19. Jahrhundert geleistet, wie von
Bradshaw-Smith vom Blackwoodhouse oder von Gerald Leatham vom Thorp Arch,
Wetherby, der übrigens Königin Viktoria und dem Prinzen von
Wales einen Dandie schenkte.
Um 1870
wurde das Ausstellen von Hunden populär, im Jahre 1873 wurde der
Kennel Club gegründet, und kurz darauf unternahmen es Dandie-Enthusiasten,
einen Club zu gründen. Am 17. November 1875 wurde im Fleece Hotel
in Selkirk eine Gründungsversammlung abgehalten und der Dandie Dinmont
Terrier Club wurde Realität. Der Club ist somit einer der ältesten
Hundezuchtklubs der Welt.
Erste Aufgabe
war es, einen Rasse-Standard zu formulieren und es ist einem gewissen
William Wardlaw Reed zu verdanken, dass viele Schwierigkeiten ausgebügelt
wurden. Im Jahre 1876 wurde im Red Lion in Carlisle der Rasse-Standard
beschlossen und verabschiedet. Es ist dem heute gebräuchlichen Standard
sehr ähnlich.
Die
erste Club Show fand 1877 in Carlisle statt und danach vielfach in Verbindung
mit anderen Ausstellungen. 1928 kehrte die Show dann in die Market Hall
in Carlisle zurück, wo sie bis auf die Kriegsjahre - da gab es keine
Ausstellungen - bis 1982 stattfand. Seit 1983 wird die Show oft in der
Gegend um Carlisle abgehalten, oftmals im Swallow Hilltop Hotel, dem Veranstaltungsort
der diesjährigen Ausstellung zum 125. Geburtstag.
Es wurden
viele Dandie Dinmont Clubs in Schottland gegründet, die aber nicht
sehr lange existierten, einzig die Scottish Dandie Dinmont Terrier Society,
die 1929 mit dem D.D.T.C. fusionierte. Heute gibt es drei Klubs, die der
Rasse dienen: The Dandie Dinmont Terrier Club, The Southern Dandie Dinmont
Terrier Club und in Schottland, The Caledonian Dandie Dinmont Terrier
Club.
Bei der Gründung
gab es zwei gemeinschaftliche Sekretäre des D.D.T.C.: William Strachan
von Linlithgow, Schottland und Hugh Dalziel von London. In Hundekreisen
der damaligen Zeit war er unter dem Pseudonym "Corsincon" Schriftsteller
in Hundeangelegenheiten.
Einige
wenige, die dem Klub ebenfalls als Sekretäre gedient haben, seinen
genannt: Rev. Spencer Tiddeman, Mrs Tibbie Simpson-Shaw (1909-1929), A.D.
Lawson (1929-1946) und George Jardine (1946-1971).
Im Jahre
1885 schrieb Charles Cook, ein Rechtsanwalt aus Edinburgh und Mitglied
des Klubs und Präsident der Scottish Dandie Dinmont Terrier Society,
das erste Buch über die Rasse, das auch von heutigen Besitzern hoch
gepriesen wird. Lediglich 200 Exemplaren wurden gedruckt bei einem Kaufpreis
von einer Guinea.
1959 brachte
John Gordon ein Buch über die Rasse heraus, unter großer Mithilfe
von Phyllis Salisbury, "Salismore Dandies", wahrscheinlich eine
der größten Züchterinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Zucht
und Ausstellung überspannt mehr als 60 Jahre.
Auszug
aus der Rede von John Roslyn, anlässlich 125 Jahre DDTC in Carlisle
DandieOnline von
John Roslyn zum Abdruck
zur Verfügung gestellt
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