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Zum Gedenken an Gertraude Maaß

Das Herz von Frau Gertraude Maaß hörte am 20. Oktober 2002 im 87. Lebensjahr auf zu schlagen. Diese Tatsache erfüllt uns alle, die sie kannten, mit tiefer Trauer. Sie wird uns fehlen.

Terrier begleiteten sie länger als ein halbes Jahrhundert. Mit zwei Scottish Terriern, die sie 1946 erwarb, hatte sie leider nicht viel Glück. Der Rüde wurde ihr gestohlen, und die Hündin starb mit 5 Jahren an Leptospirose, da die Impfmöglichkeiten damals noch sehr unzureichend waren.

Frau Gertraude Maaß Weihnachten 2001 mit "Florina's Roxanne"1948 entdeckte sie ihre Liebe zu Kerry Blue Terriern, die sie bis in die 60er Jahre erfolgreich züchtete und ausstellte. Während dieser Zeit reifte in ihr der Wunsch, eine Rasse nach Deutschland zu holen, die bis dahin auf dem Kontinent nicht gezüchtet wurde. 1962 war es dann soweit. Sie konnte ihr erstes Dandie-Pärchen aus England importieren. Bis 1967, als ihre letzte Kerry Blue Terrier-Hündin starb, hielt sie beide Rassen gemeinsam. Sie ließ sich in ihrer Pionierarbeit nicht beirren, obwohl es sehr schwer war, die Würfe abzusetzen, da die Rasse zu wenig bekannt war. Im Laufe der Jahre importierte sie mehrere Rüden und Hündinnen aus England, wobei sie immer darauf bedacht war, die Hündinnenlinie weiter aufzubauen. Ihre Ausdauer wurde belohnt. Sie stellte sehr erfolgreich im In- und Ausland aus und machte die Rasse bekannt. Als ich 1971 meinen ersten Dandie von Frau Maaß erwarb, war sie die einzige Züchterin in Deutschland. Heute gibt es hier mehr als 15 Züchter unserer liebenswerten Rasse, die bis auf einen ihre Zucht auf "von Beerenkamp's" aufgebaut haben. Auch in Österreich und in der Schweiz begannen Züchter mit "von Beerenkamp's", und ganz besonders stolz waren wir beide darauf, durch den Export eines Pärchens in die ehemalige DDR, nämlich "Harlekin von Beerenkamp" und "Florina's Isabelle", den Grundstein für die dortige Dandie-Zucht gelegt zu haben.

Frau Maaß verkaufte 1979 ihr herrliches Anwesen in Hamburg-Marmsdorf und siedelte in ihr langjähriges Feriendomizil nach Neustadtl an der Donau in Österreich um. Hier, wunderschön direkt an der Donau gelegen, züchtete sie weiter und stellte auch erfolgreich aus. Erst 1993 zog es sie in die Heimat zurück. Seit dieser Zeit hat sie in Hopsten-Schale im nördlichen Münsterland ihr neues schönes Zuhause gefunden, das bis zuletzt Dandies mit ihr teilten. Sie hat zwar seit ihrer Rückkehr nach Deutschland keinen Wurf mehr gezüchtet, engagierte sich aber weiterhin stark für unsere Rasse und war am Dandie-Geschehen stark interessiert. Sie war stets bereit, dank ihres reichen Erfahrungsschatzes hilfreich zur Seite zu stehen. Ich habe Gertraude Maaß sehr viel zu verdanken, und sie wird nicht nur mir sehr fehlen.
Ihr Andenken werden wir stets in Ehren halten.

Christel Bauermeister